Puffer- u. Wärmsespeicher
Puffer- oder Wärmespeicher: die Zentrale der Hybridheizung
Herzstück einer Hybridheizung ist ein großer, gut isolierter Pufferspeicher für warmes Wasser. Wenn die erneuerbaren Energien aus Solaranlage, Holzkamin oder Strom-Wärmepumpe Wärme liefern, wird diese zum Aufheizen des Wassers genutzt – also gespeichert. Steht keine erneuerbar erzeugte Wärme zur Verfügung, springt automatisch die Ölheizung ein.
Heizöl wird also als zuverlässige Backup-Energie genutzt. Besonderer Vorteil ist, dass Heizöl im eigenen Tank lagert. Wer eine Öl-Hybridheizung hat ist also unabhängig: Denn anders als beispielsweise bei einer Gasheizung, fallen bei einer Hybridheizung mit Öl keine Grundgebühren für die Netznutzung, wenn die Wärmeversorgung allein von den Erneuerbaren übernommen wird.
Wie groß sollte der Pufferspeicher sein?
Die ideale Größe des Speichers ist von der geplanten Nutzung abhängig. Grundsätzlich gilt: Der Wärmespeicher sollte nur so groß wie nötig sein, um Wärmeverluste zu minimieren. Eine entsprechende Berechnung bieten alle Hersteller oder entsprechend qualifizierte Fachleute wie Energieberater oder Heizungsbauer an.
Hier die Faustregeln für drei typische Anwendungsfälle:
- Für die Warmwasser-Bereitung mit Ölkessel in einem Einfamilienhaus braucht man einen Speicher mit 120 bis 200 Litern Volumen.
- Für die Warmwasser-Bereitung mit Ölkessel und Solarthermie sollte das Speichervolumen anderthalb- bis zweimal so groß sein wie die täglich benötigte Warmwasser-Menge. In einem Vier-Personen-Haushalt rechnet man im Schnitt mit etwa 160 Litern Warmwasser-Bedarf pro Tag. Der Trinkwasserspeicher sollte also etwa 300 Liter Volumen haben. Allerdings kann der Bedarf an Warmwasser je nach individuellen Gewohnheiten stark variieren.
- Wenn die Solaranlage die Ölheizung bei Warmwasser-Bereitung und Raumheizung unterstützt, sollte der Speicher 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter Solarkollektor-Fläche fassen. Eine typische thermische Solaranlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung im Einfamilienhaus hat zehn bis 14 Quadratmeter Kollektorfläche. In diesem Fall empfiehlt sich also eine Speichergröße von etwa 700 bis 1.000 Litern.
Welche Wärmespeicher kommen im Wohnhaus zum Einsatz?
In der Hausinstallation werden fast nur hydraulische Wärmespeicher eingesetzt. Man kann sie nach verschiedenen Kriterien einteilen.
Nach Speichermedium:
- Trinkwasser: Er wird oft auch als indirekt beheizter Speicher bezeichnet. Die Erwärmung des Trinkwassers erfolgt über in den Speicher integrierte Wärmetauscher.
- Heizungswasser: Im Pufferspeicher wird Heizungswasser bevorratet. Er hat mehrere Anschlüsse für die unterschiedliche Wärmequellen. Diese sind je nach Temperaturniveau in unterschiedlicher Höhe angebracht. Im unteren Bereich wird die Wärmequelle, die eher niedrige Temperaturen liefert wie die Solaranlage, angeschlossen, im oberen die Lieferanten höherer Temperaturen, etwa der Kaminofen.
Nach Art der Beladung und Entnahme:
Die folgenden Varianten werden in den Speichern oft kombiniert:
- Wärmetauscher integriert: Die Beladung/Entladung des Speichers erfolgt über integrierte Rohrschlangen (Glattrohr; Wellrohr).
- Wärmetauscher extern: Die Beladung/Entladung erfolgt über externe Wärmetauscher (z. B. Plattenwärmetauscher). Man spricht bei diesen Wärmetauschern auch von Solar-; Trinkwasser- und Heizkreisstation.
- Direkt: Heizungswasser oder Trinkwasser wird direkt in den Speicher ein- und ausgespeist.
- Direktbefeuert: Der Wärmeerzeuger (z. B. Ölbrenner) befeuert einen Brennraum direkt im Wärmespeicher.
Nach Bauart und Funktion:
- Trinkwasserspeicher: Das Trinkwasser wird im unteren Teil über Wärmetauscher durch die angeschlossene Solaranlage oder den wasserführenden Kaminofen erwärmt. Ein weiterer Wärmetauscher im oberen Teil des Speichers ist an den Heizkreislauf des Heizkessels angeschlossen. Dieser übernimmt automatisch die Erwärmung des Trinkwassers, falls die Sonnenenergie oder die Wärme des Kaminofens nicht ausreichen.
- Kombispeicher: Kombispeicher übernehmen sowohl die Funktion des Trinkwasserspeichers, als auch des Pufferspeichers. Zum Beispiel dadurch, dass im Innern des Heizwasserspeichers ein kleinerer Trinkwasserspeicher (Tank im Tank) sitzt, dessen Inhalt über seine große Außenfläche vom warmen Heizwasser erhitzt wird.
- Schichtenspeicher: Hier wird der Umstand genutzt, dass Wasser mit zunehmender Temperatur nach oben steigt, weil es eine geringere Dichte hat. Dadurch ist es möglich, die verschiedenen Temperaturniveaus optimal in den Speicher einzubringen ohne die Schichtung zu zerstören. Damit bleibt der untere Bereich immer auf einem sehr niedrigen Temperaturniveau, was für die Brennwertnutzung und die Solarthermie angestrebt wird. Diese Bauart wird sowohl in Trinkwasserspeichern, Kombispeichern als auch in Pufferspeichern angewandt.